Wasen-Studio: Wie sicher war das Cannstatter Volksfest 2022?
17 Tage Wasen-Time sind am Sonntag schon wieder vorbei. Doch wie sicher war das Cannstatter Volksfest im Vergleich zu den Vorjahren? Polizeichef Jörg Schiebe zieht im exklusiven Gespräch Bilanz. Zu Gast im Wasen-Studio bei Chefredakteur David Luis Rau sind am Freitagabend die Schausteller-Chefs Linda Brandl und Mark Roschmann.
Welche Bilanz ziehen die Schausteller?
Noch drei Tage, dann ist das 175. Cannstatter Volksfest schon wieder vorbei. Die Bilanz der Schausteller fällt dabei positiv aus, trotz der schwierigen Umstände. „Wir sind im selben Umsatzbereich wie 2019“, sagt Mark Roschmann, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Südwest Stuttgart. Nach der Pause durch die Corona-Pandemie spricht Roschmann gar von einem Neustart „nach zwei Jahren gar nichts“. Für die Schausteller gibt es bei diesem Volksfest 20 bis 25 Prozent weniger Fläche als 2019 und somit weniger Fahrgeschäfte. Man sei deshalb „im selben Umsatzbereich wie 2019“, so Roschmann.
Hoffen auf das letzte Wochenende
Linda Brandl, die Vizepräsidentin des Landesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute Baden-Württemberg, setzt hohe Erwartungen in das letzte Wochenende. „Ich hoffe, Petrus lässt jetzt am Wochenende nochmal kräftig die Sonne scheinen, dann werden wir ein erfolgreiches Abschlusswochenende haben“, so Brandl. Dennoch ist auch sie zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Nach zwei Jahren sei es eine große Herausforderung gewesen. „Doch wir haben es mit Bravour geschafft, hier wieder ein erfolgreiches Volksfest durchzuführen“.
Straftaten gehen runter
Doch auch die Schausteller beschäftigt die aktuelle Energiekrise. So seien die Kosten überall gestiegen, genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor. “Wir haben aber natürlich Bammel vor der großen Rechnung am Ende“, sagt Roschmann. Wasen-Polizeichef Jörg Schiebe berichtet von sinkenden Zahlen auf allen Ebenen. Bisher gab es knapp über 500 Straftaten, es werden am Ende rund 650 gesamt sein, teilt Schiebe mit. Die Fälle sexueller Belästigung seien jedoch ungefähr gleich wie 2019 geblieben. Doch im Vergleich zu vorherigen Volksfesten habe es keine Vergewaltigung auf dem Wasen gegeben.
Autos sorgen für Verkehrsprobleme
„Trotz der Empfehlung, mit den Öffentlichen anzureisen, sind viele mit dem Auto gekommen“, sagt Schiebe. So sei es zu so manchem Engpass auf den Straßen rund um den Wasen gekommen. Die Straftaten auf dem Volksfest verteilen sich wie folgt: 30 Prozent der Fälle seien Körperverletzung, 20 Prozent Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, 15 Prozent Diebstahl und 10 Prozent Widerstand gegen Beamte gewesen. 6 Beamte wurden verletzt, aber zum Glück nur leicht, teilt Schiebe mit.
Alle Folgen des Wasen-Studio in der Übersicht
- Folge 1 zur Eröffnung des Cannstatter Volksfest mit Volksfest-Experte Wulf Wager
- Folge 2 zur Eröffnung des Historischen Volksfest und Talk mit Festwirtin Sonja Merz
- Folge 3 zum Promi-Event „Wasenpirsch“ und Talk mit Festwirtin Nina Renoldi über ihre neue Königsalm
- Folge 4 zum Wechsel vom Göckelesmaier zu Wulle mit Festwirt Karl Maier
- Folge 5 mit Grandls-Nachfolger Marcel Benz und der Frage, was auf dem Wasen am besten schmeckt
- Folge 6 mit Stadtrat Florian Pitschel zur Forderung eines bewachten Fahrrad-Parkservices im Neckarpark
- Folge 7 zum Historischen Volksfest und mit Talkgast Michael Schmücker
- Folge 8 mit Michael Wilhelmer: Braucht es Champagner für 39.000 Euro?
- Folge 9 mit DJ Robin, der die beste Cover-Version von „Layla“ der Volksfest-Besucher kürt
- Folge 10 mit Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper
- Folge 11 mit Tobee, dem Malle-Star, der eigentlich Zahnarzt ist sowie einer Dirndl-Umfrage
- Folge 12 mit der Frage, wie sicher das Cannstatter Volksfest ist sowie den Schausteller-Chefs Linda Brandl und Mark Roschmann
- Folge 13 mit Isabel Ramsch, die 17 Tage nonstop auf dem Volksfest verbracht hat sowie den beliebtesten Fahrgeschäften
- Folge 14 – die große Abschluss-Sendung mit Volksfest-Chef Andreas Kroll, den Festwirtinnen Sonja Merz und Katharina Renz
Foto: STUGGI.TV