Graffiti-Künstler verwandeln Hauptbahnhof in Galerie

Neuer Anstrich für den Stuttgarter Hauptbahnhof: In der Bahnhofshalle kann man ab sofort Graffiti-Künstlern aus Stuttgart und der Region live beim Sprühen zuschauen. Die Kunstwerke werden anschließend direkt ausgestellt. Eine letzte Hommage an den Bonatzbau, bevor er im Herbst endgültig für Renovierungsarbeiten geschlossen wird.

Stuttgarter Graffiti-Geschichte live erleben

Normalerweise hängen an den hohen Wänden der Eingangshalle am Stuttgarter Hauptbahnhof Werbeplakate. Seit dem 1. August werden diese Flächen aber zu einer riesigen Graffiti-Wand. Mehr als 80 Stuttgarter Künstlerinnen und Künstler besprühen in den kommenden vier Wochen live ihre Kunst auf Leinwände, die anschließend an die Fassade angebracht werden. Der Bonatzbau erhält so noch einmal ein neues Kleid, bevor er im Zuge des Bahnprojekts Stuttgart 21 im kommenden Herbst endgültig geschlossen werden soll.

Der Hauptbahnhof wird zur Kunstgalerie

Die Reise durch die Geschichte der Stuttgarter Graffiti-Kunst seit den neunziger Jahren soll der leeren Eingangshalle Leben verleihen. Das Projekt ist eine Kooperation der Deutschen Bahn, dem Kunstmuseum Stuttgart und dem Stadtpalais. „Der Hauptbahnhof dient als Plattform für Kunst im öffentlichen Raum und erlebt damit ein Highlight im Moment“, sagt Nikolaus Hebding, Leiter des Bahnhofsmanagements am Hauptbahnhof.

Kuratorin Anne Vieth: „Wir wollen die schönen Seiten Stuttgarts zeigen“

Ursprünglich sollte das Projekt bereits Anfang Mai starten. Die Corona-Pandemie machte den Veranstaltern aber einen Strich durch die Rechnung. Nun soll die „Secret Walls Gallery“ das Image der Landeshauptstadt aufpolieren. „Direkt am ersten Tag sind Passanten stehen geblieben und haben sich mit den Sprayern unterhalten. Wir wollen Reisenden auch die schönen Seiten Stuttgarts zeigen“, sagt Anne Vieth, Kuratorin des Kunstmuseums. Wo genau die Kunstwerke ab Herbst ein zu Hause finden werden, ist aktuell noch unklar.

VIDEO: Mit dem Fahrrad durch den S21-Tunnel

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Autorinnen: Janina Bytzek und Linda Groß

Foto: STUGGI.TV