Stress abbauen durch Zerstörung? Im Rage Room Stuttgart ist genau das möglich. Ausgestattet mit Schutzkleidung und Werkzeug darf man hier Fernseher, Glasflaschen oder Möbel gezielt demolieren – ganz legal. Wir haben den Betreiber getroffen, mit Besuchern gesprochen und den Selbsttest gemacht: Hilft das kontrollierte Zerstören wirklich gegen Alltagsstress?
Wer geht zu einem Rage Room?
Von Familienvätern über Junggesellenabschieden bis hin zu gestressten Büroarbeitern – bei den Besuchern lassen sich viele unterschiedliche Gruppen erkennen. Dabei haben viele von Ihnen gar keinen besonderen Grund, ihren Frust abzulassen. Andere hingegen, so der Betreiber, kommen auch zur Trauerbewältigung oder wegen anderen Schicksalsschlägen in die alte Lagerhalle. Besonders interessant ist, dass auch viele Frauengruppen den Weg in den Rage Room finden. Die Besucher konnten anschließend alle von einem guten Erlebnis sprechen und waren sichtlich ausgepowert.
Mein Selbsttest
Bei dem Selbsttest ist mir vor allem eins aufgefallen: Meine anfängliche Zögerlichkeit ist sehr schnell verflogen. Während ich bei den ersten Schlägen wegen der ungewohnten Situation noch sehr vorsichtig zugehauen hatte, hat mich schon nach kurzer Zeit die Lust gepackt. Das Zerstören ist nunmal etwas, wozu man nicht immer die Chance bekommt. Dadurch habe ich schnell gemerkt wie sich unvorhergesehene Kräfte entfesseln konnten und habe angefangen mit den Werkzeugen zu experimentieren und die volle Zeit genutzt.
Hilft das denn wirklich?
RageRooms sind vor allem für kurzfristigen Stressabbau wirklich hilfreich – so ist die Meinung der Wissenschaft. Für nachhaltigen Stressabbau werden eher entspanntere Methoden empfohlen, so wie Meditation oder tiefes Atmen. Wer also wirklich langfristig etwas an seinem Stresslevel ändern will ist hier eher falsch. Wer aber einfach Lust hat mal richtig Kraft abzulassen und eine andere Erfahrung will, als einen schlichten Besuch im Fitnessstudio, der ist in der Planckstraße 75A in Stuttgart gut aufgehoben.