"Time to Say Goodbye" heißt es nun in der Wilhelma in Stuttgart. Die beiden beliebten Weißhandgibbons werden den Zoologisch-Botanischen Garten noch in der letzten Woche im Februar verlassen. Ihr neues Zuhause steht bereits fest. Grund für den Umzug ist das heruntergekommene Schwingaffenhaus.
Lange Tradition endet
Männchen Sundar mit seinem rötlichen Fell und Weibchen Kedua in dunkler Färbung sind die einzig beiden verbliebenen Weißhandgibbons in der Wilhelma Stuttgart. Seit 1976 hält der Stuttgarter Zoo die Primatenart, welche in Südostasien ihren Ursprung hat und als stärk gefährdet gilt. Seitdem kamen insgesamt 21 Jungtiere zur Welt, was ein voller Erfolg für das Ex-Situ Zuchtprogramm des Europäischen Zooverbands EAZA war. Die Nachzucht endet nun jedoch, denn der Hansenberg-Zoo im dänischen Kolding wird ab nächsten Monat die beiden Weißhandgibbons aufnehmen. „Der Abschied von den Gibbons fällt uns nicht leicht. Jeden Vormittag haben sie mit ihrem lauten Gesang die Geräuschkulisse der Wilhelma geprägt. Es ist es uns wichtig, unsere Tiere in gute Hände zu geben“, so Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin.
Schließung des Schwingaffenhauses
Der Umzug der Weißhandgibbons ist dem Zustand des in den 1970er Jahren errichteten Schwingaffenhauses verschuldet. Statische Probleme machen das in die Jahre gekommene Gebäude nicht mehr länger nutzbar. Anstatt die Gibbons in eine andere Anlage umzusiedeln, hat sich die Wilhelma dazu entschieden, vorerst die Haltung der Tiere komplett aufzugeben. Auch die Haubenlanguren, welche gemeinsam mit den Weißhandgibbons die Anlage bisher bewohnten, haben den Stuttgarter Zoo verlassen. Bereits im Januar wurden sie an einen Zoo in Polen abgegeben. Das Schwingaffenhauses wird voraussichtlich im Winter 2024/2025 final abgerissen.
VIDEO: Die Wilhema im Frühling 2023
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Foto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann