Der Bass dröhnt, die Menge springt: Nach acht Jahren Pause kehrten die HipHop Open auf den Cannstatter Wasen zurück. Während die Stimmung besonders am Festivalsamstag bei Rap-Acts wie Sido oder K.I.Z. ausgelassen war, gab es Kritik am Veranstaltungskonzept.
Regnerischer Start
Mit dem Wetter hatten Veranstalter und Besucher zum Festivalstart am Freitag kein Glück. Immer wieder prasselte strömender Regen vom Himmel über Bad Cannstatt. Ohne Regenjacke ging hier nicht viel. Dennoch waren einige Besuche zum Wasen-Gelände angereist, um ihre Lieblings-Acts zu erleben. Vom regnerischen Wetter ließen sich die Rap-Fans nicht die Stimmung vermiesen. Trotz Schauern feierten die Besucher, die am Festivalfreitag gekommen waren, bei bekannten Acts wie Trettmann und Badmómzjay.
Samstag schon ausgelassener
Bei großen Namen der Hip-Hop-Szene wie der Berliner Künstlerin Juju, dem US-Amerikaner G-Eazy, Deutschrap-Urgestein Sido und den ironisch-provokativen Texten der Gruppe K.I.Z. sah es bezüglich Andrang und Stimmung am Samstag schon besser aus. Der zweite Tag war deutlich besser besucht, den Bass hörte man teils noch bis zum Cannstatter Bahnhof wummern. Der Wettergott meinte es ebenfalls gut mit den Rap-Fans, es blieb am Samstag weitestgehend trocken. Dass am Nachmittag auch der Christopher Street Day in der Innenstadt stattfand, tat der Besucherzahl wohl keinen Abbruch. Vereinzelt sah man abends sogar einige Besucherinnen und Besucher mit Pride-Flaggen auf den Wangen oder über den Schultern auf das Wasen-Gelände spazieren.
Es wurde eng auf dem Wasen
Mit den vielen Besuchern kam aber auch viel Kritik am Veranstaltungskonzept. Sobald ein Act auf der einen Bühne zu Ende war, startete unmittelbar im Anschluss auf der Bühne daneben schon der nächste seine Show. Das führte zu großem Gedränge zwischen und vor den Bühnen. „Man kam eigentlich nicht mehr rein, das ist ziemlich doof“, berichtet eine Besucherin im Interview mit STUGGI.TV. Der Bereich direkt vor der Bühne war meist nur zu einem Drittel voll, bevor die Security-Mitarbeiter den Zugang versperrten. Hier tummelten sich vor allem Besucher, die mit dem „Comfort“- oder „VIP“-Ticket einen früheren oder gesonderten Bühnen-Zugang ergattert hatten. Hinter der zweiten Absperrung drängten sich dafür die Massen, was bei einigen Besuchern zu Unverständnis führte. Ein Durchkommen war kaum mehr möglich.
Was geht am Sonntag?
Ursprünglich hätte die zweite Bühne indoor in der Schleyerhalle sein sollen, nun hatten die Besucher durch kürzere Wege immerhin die Chance, Teile von mehreren ihrer Lieblingsacts mitzubekommen. Auf dem Cannstatter Wasen ist nun erst mal Schicht im Schacht. Doch das Festival geht noch weiter: In der City verteilt finden verschiedene Events und Konzertformate statt. Darunter die „Dancing HipHop Open“, bei der es ein Dance Battle geben wird oder ein Benefizkonzert für die Stuttgarter Hilfsorganisation STELP an der Grabkapelle auf dem Rotenberg. Für diese Veranstaltungen müssen jedoch Extratickets erworben werden.
VIDEO: Das sagen die Fans zum ersten Tag auf dem HipHop-Open
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Fotos: STUGGI.TV