In der eigenen Stadt ins Hotel: Wir haben es ausprobiert!

In unserer Schwabenhauptstadt kennen wir uns alle aus. Von einer Sache haben aber die meisten Stuttgarter keine Ahnung: Wie sind eigentlich die Hotels in Stuggitown? Am Flughafen hat ein neues „Themenhotel“ eröffnet. Redakteurin Marlies Goes hat sich dort mal etwas genauer umgeschaut.
Von MARLIES GOES
Der Ausflug ins Hotel startet mit einem Spaziergang durchs Industriegebiet. Versteckt zwischen Lidl und Subway und direkt neben der B27 liegt das neue Dorint Airport-Themenhotel. Ja, richtig gehört. Anscheinend gibt es Hotels mit Motto nicht nur im Disneyland oder Las Vegas, sondern auch für Messebesucher und Anzugträger in Stuttgart.
Über den Wolken

Das Motto dieses Hotels: der Luftverkehr. Ist ja auch naheliegend. Wobei der Empfangsbereich eher an das Innere von Armeefliegern in Kriegsfilmen erinnert als an eine luxuriöse Air Force One-Ausstattung. Die Aufzugtüren sehen nicht aus, als könnten sie vom Otto Normalverbraucher bedient werden und nietenbesetzte Stahlsofas und Fernseher mit Abflugzeiten im Teletext-Format geben einem durchaus ein gewisses Flughafen-Feeling.

Der Maschinenraum-Style zieht sich weiter bis zur Bar. Die gewölbte Decke aus Stahlstreben ist mit dicken Schrauben verankert und die Rohre an denen die Zapfhähne befestigt sind sehen aus, als würde durch sie normalerweise mindestens Maschinenöl anstatt Bier fließen.
Von Maschinenraum zur Business Class

Erst im Essbereich kommt dann Business-Class-Feeling auf. Während man sich im Flugzeug oft mit einem trockenen Synthetik-Käse-Sandwich begnügen muss, kann man im Hotelrestaurant schon an der Dicke der Servietten erkennen, dass hier wohl nicht gerade der Normalverdiener isst. Bei der Auswahl des Menüs und zur Identifikation der Zutaten muss der ein oder andere aber erstmal die Google-App zücken.

Während heute ausnahmsweise ein 3-Gänge-Menü serviert wird, hat der reguläre Hotelgast eine größere Auswahl. Wem der gebeizte Lachs an Kopfsalatemulsion zu gruselig erscheint, der findet in der Speisekarte bestimmt auch etwas Rustikaleres, denn von Currywurst bis Steak ist hier so ziemlich alles dabei. Und wenn alle Stricke reißen gibt’s ja immer noch den Subway nebenan.
Übers Rollfeld zur Parking Position

Wer nach dem Essen erst mal eine Runde schlafen möchte, muss einfach nur den Landbahn-Markierungen zu den jeweiligen Zimmern folgen, die auf fünf (mit verschiedenen Luftverkehr-Themen bebilderten) Etagen verteilt sind. Hier muss man nicht angeschnallt bleiben bis die Parking Position erreicht ist, sondern kann sofort ins Bettchen fallen.

Die Aussicht lässt zwar etwas zu wünschen übrig, aber immerhin sind die Fenster schalldicht. Dagegen kommt nicht einmal die B27 an.
Das sagt die Direktorin Dagmar Lennartz

Mal was anderes
Wenn ihr also mal ein Hotel empfehlen müsst: Das Themenhotel Dorint ist jedenfalls mal was anderes. Das Billigste in der Stadt ist es nicht, aber wer für ein Wochenende mal etwas mehr Exklusivität sucht, der kann hier schon mal einchecken.