Woltemade-Transfer: Der VfB pokert hoch, FC Bayern schiebt VfB den Schwarzen Peter zu

Der FC Bayern München befindet sich aktuell in den Verhandlungen mit dem VfB Stuttgart über einen Wechsel von Shooting-Star Nick Woltemade nach München. Zuvor hat sich der FC Bayern bereits mit dem Spieler geeinigt und versucht dem VfB jetzt den schwarzen Peter zuzuschieben, meint unser Autor.
Woltemade will nach München – VfB fordert 100 Millionen
Bevor die Verantwortlichen überhaupt über einen Wechselwunsch nach München informiert wurden haben die Verantwortlichen des FC Bayern bereits Fakten geschaffen und sich mit dem Stürmer auf einen Vertrag geeinigt. Der VfB Stuttgart fordert nach übereinstimmenden Medienberichten satte 60-80 Millionen Euro für den Pokalhelden. Eine Summe die laut RTL-Experte Lothar Matthäus absolut realistisch ist. Sportvorstand Max Eberl sieht das anders und kritisierte: „(…) Die Preise wie auf dem Basar nach oben zu treiben, das gehört sich nicht.“ Zuvor hatte bereits Uli Hoeneß vom Tegernsee in Richtung Matthäus ausgeteilt.
FC Bayern begeht DFL-Regelverstoß?
Zu einer möglichen Ablösesumme und einem Transfer äußerte sich Eberl dann noch wie folgt: „(…) Nick Woltemade würde es auch nicht gefallen wenn (ein Transfer) verbaut werden würde mit einer astronomischen Summe“. Interessant wird diese Aussage vor allem, wenn man bedenkt, dass der FC Bayern bei den Verhandlungen mit Woltemade gegen DFL-Regeln verstoßen haben könnte. Anscheinend wurde die VfB-Geschäftsstelle am vergangenen Donnerstagnachmittag völlig überraschend darüber informiert, dass der FC Bayern und der Stuttgarter Spieler Nick Woltemade sich grundsätzlich darauf verständigt haben, in Zukunft gemeinsame Wege zu gehen. Mit anderen Worten: Woltemade möchte trotz seines noch laufenden Vertrags beim VfB zu den Bayern wechseln. Dieses Vorgehen verstößt gegen DFL-Regeln. Denn laut Lizenspielerordnung hätten die Bayern den VfB früher über die Verhandlungen informieren müssen.
„Clubs müssen, bevor sie Gespräche mit einem Spieler eines anderen Clubs oder mit seinem Vertreter oder Beauftragten über einen Vereinswechsel des Spielers aufnehmen, den Club des Spielers schriftlich informieren.“
– § 5, Absatz 1 der Lizenzordnung Spieler
„Basar“-Kritik ist lächerlich
Es gibt viele gute Gründe utopische Ablösesummen im Profifußball zu kritisieren, da sind sich auch die Fans des FC Bayern und des VfB Stuttgart einig. Ebenso ist es völlig legitim, dass die Bayern-Bosse versuchen den Preis für Woltemade zu drücken. Sich allerdings über die geforderte Ablösesumme aufzuregen, kommt angesichts der zumindest offensiven Transfertaktik der Bayern in diesem Fall sicher nicht nur bei Matthäus schlecht an. Die Tatsache das Woltemade laut Medienberichten anderen Interessenten bereits eine Absage erteilt hat, verschlechtert die Verhandlungsposition der Stuttgarter. Sollte der Wechsel dennoch über die Bühne gehen, dürfte ein Aufschrei wie beim Wechsel von Mario Gomez zu den Bayern 2007 niemanden überraschen. Der FC Bayern hat in jedem Fall keine Sympathiepunkte in der Bundesliga gesammelt und sollte sich in der Kritik an anderen Vereinen und deren Transferpolitik in Zukunft etwas vorsichtiger äußern.
VIDEO: VfB-Fans feiern ihre Pokalhelden
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