In den Wagenhallen am Stuttgarter Nordbahnhof hat sich der Kunstverein Wagenhalle in den vergangenen 20 Jahren eine einzigartige Produktionsstätte aufgebaut. In Ateliers, Studios und Werkstätten haben 150 Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, neue Werke zu kreieren.
Ketten mit Haken
Im Projektraum des Kunstvereins Wagenhalle können Besucherinnen und Besucher noch bis zum 24. November die Ausstellung „Ketten mit Haken“ besuchen. Die Ausgangssituation der Künstlerinnen und Künstler war es hier, die Gegebenheiten des Raumes mit ihren Ketten und Haken zu nutzen. Pro Haken durfte je eine Person ein Objekt entwickeln. Marie Lienhard war mit an der Ausstellung beteiligt. Sie beschäftigt sich in ihrer Kunst viel mit physikalischen Gesetzen, insbesondere mit der Überwindung der Schwerkraft. Das zeigt sich auch in ihrem Beitrag zu der Ausstellung – dem „Wechselspiel“.
„Home Base“ der Künstlerinnen und Künstler
Auch die freischaffende Künstlerin Gabriela Oberkofler war an der Ausstellung „Ketten mit Haken“ beteiligt. Die Zeichnerin ist schon seit vielen Jahren Mitglied im Kunstverein Wagenhalle. „Es ist ein Herzensort für mich. In meinem Atelier findet mein ganzes künstlerisches Leben statt. Wie so eine Home Base, wo man immer hin kann, wo man sich erholen kann, wo man denken kann, wo man arbeiten kann“, sagt sie. In Stuttgart gebe es ihrer Meinung nach viel zu wenige Atelierräume, weshalb viele Künstlerinnen und Künstler die Stadt verlassen würden. Doch das sei nicht der einzige Grund – Stuttgarts Kunstszene hat laut Oberkofler ein Imageproblem.
20 Jahre Kunstverein Wagenhalle
Den Kunstverein Wagenhalle gibt es bereits seit 20 Jahren. In dieser Zeit ist die Anzahl der MitgliederInnen – genauso wie ihre Möglichkeiten – gewachsen. Die Künstlerinnen und Künstler können in den Wagenhallen ihr eigenes Atelier mieten, haben dazu aber auch noch die Möglichkeit, ihre Arbeiten im Foyer, Projektraum oder in einem Außenbereich zu präsentieren oder sich in Arbeitsgruppen zu engagieren. In der Zukunft soll der Verein durch die neue „Maker City“ noch weiter wachsen. Der Geschäftsführer des Kunstvereins Wagenhalle, Robin Bischoff, ist besonders stolz darauf, dass dieses zunächst temporäre Projekt zu einem festen Bestandteil in Stuttgart geworden ist.
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