Bunter Altbau-Charme in Stuttgart-West: Das Café Siebenundsechzig im Food-Check
Nur ein halbes Jahr nach der Eröffnung musste das Mittagscafé Bittersweet an der Ecke in der Senefelderstraße 67 im vergangenen Jahr wieder dicht machen. Nun hat die Nachfolgerin seit einem halben Jahr die Räumlichkeiten inne.
Bittersweeter Neuanfang
Drei Monate lang hat Inhaberin Simona Schaber die Location renoviert. In einem hat sie ihre Vorgänger aber jetzt schon überholt: Seit einem halben Jahr ist ihr Café Siebenundsechzig in der Senefelderstraße nun geöffnet. Die Gastronomie ist für Schaber kein Neuland, das Kaffee-und-Kuchen-Business allerdings schon: Die Gastronomin betreibt in Filderstadt die „Hall of Soccer“. Dort findet man eher Bier und Burger auf der Speisekarte statt Backwaren.
Die Location: Antiquitätenladen in gemütlich
Von außen sieht das Siebenundsechzig klein und schnuckelig aus. Da die Räume verwinkelt angeordnet sind, bietet es drinnen aber deutlich mehr Platz, als man denkt. Selbst Laien sticht das spezielle Raumkonzept direkt ins Auge, das ein bisschen an einen Antiquitäten-Laden erinnert. Jeder Raum ist in einer anderen Farbe gehalten. So ist im Eingangsbereich alles in Blau designed – von der Wand, über die Theke, bis zu den Möbeln. Nur eine Tür weiter: Dasselbe in Grün. An den Wänden stehen Regale mit Deko-Objekten im Antiquitäten-Look. Das ganze ist aber im klassischen Stuttgart-West-Style gehalten: Altbau-Charme und viel Holz. Passend dazu dürfen auch originelle Sprüche und Vintage-Poster an den Wänden nicht fehlen. Die Außengastro mit kleinen Tischchenen an der Straße entlang bietet Blick auf die hohen Altbauten im Westen. Kleiner Nachteil für die Besucher: Montags und Dienstags bleibt das Café geschlossen.
Hier findet ihr das Café Siebenundsechzig:
Öffnungszeiten: Mi – Sa: 9:00 – 18:00 Uhr; So: 10:00 – 18:00 Uhr
Die Auswahl: Handmade from Stuttgart-West
Im Siebenundsechzig hat man die Auswahl zwischen verschiedenen Kaffee-Spezialitäten in der warmen oder der „Iced“-Version. Auch Fans des beliebten (Iced) Matcha Latte kommen auf ihre Kosten. Auch frisch gepresste Säfte, hausgemachte Limo oder Klassiker wie das Croissant stehen auf der Karte. Was nicht fehlen darf, ist natürlich eine Reihe verschiedener Kuchen – alle selbst gebacken. Dafür ist die Auswahl auf drei bis vier Sorten begrenzt. Für Liebhaber von herzhaften Snacks bietet das Café auch Brezeln oder Panini-Brote an. Auch den beliebten (Iced) Matcha Latte gibt es.
Der Service: Alles top
Bei unserem Besuch am Freitagnachmittag waren nur wenige Gäste vor Ort, weshalb wir in den Genuss einer sehr persönlichen Betreuung der Bedienung kamen. Beim Service gab es nichts zu beanstanden. Unsere Bestellung kam schnell, die Mitarbeiterin war super freundlich. Wir haben uns für ein Bananenbrot entschieden, das mit Bananenscheiben, dunkler Schokolade und Puderzucker garniert war. Das Beste daran: Es wurde sogar warm serviert, sodass die Schokolade langsam beim Essen zerschmolz und den Geschmack deutlich intensivierte.
Der Geschmack: Große Getränke-Empfehlung
Unserem Geschmack nach hätte das Bananenbrot selbst ruhig noch etwas süßer schmecken können, um der Bitterschokolade etwas entgegenzusetzen. Dazu haben wir uns noch ein Stück Marmorkuchen bestellt. In der Saftigkeit hätte er besser nicht sein können. Geschmacklich hat er uns aber nicht vom Hocker gerissen. Die Kuchen-Cravings waren damit trotzdem zu 100 Prozent gestillt. Ein Highlight im Siebenundsechzig war für uns der frisch gepresste ACE-Saft, mit einer frischen Orangenscheibe garniert. Ein frischer Frucht-Kick, bei dem man jede einzelne Zutat herausschmeckt. Auch den Iced Matcha Latte mussten wir probieren. Das Trend-Getränk perfekt hinzubekommen gilt schließlich als eine Kunst für sich. Für diese Version lohnt sich ein Besuch im Siebenundsechzig allemal. Das Getränk hat eine richtig gute Qualität, schmeckt vollmundig und vor allem nicht zu bitter.
Preis-Leistung: Am Boden geblieben
Die Preise im Siebenundsechzig sind schwäbisch: Moderat und fair. Für ein Stück Rührkuchen bezahlt man 3,50 Euro, für das Bananenbrot vier Euro. 4,90 Euro für den Matcha fanden wir sogar günstig. Bei größeren Kaffee-Ketten blättert man dafür gerne mal rund sieben Euro hin – und das bei schlechterer Qualität. Auch der ACE-Saft für 4,70 Euro ist angesichts der frischen Qualität mehr als gerechtfertigt. Für den kleinen Hunger gibt es z.B. auch einen Laugen-Bagel mit Frischkäse und Gurke für kontofreundliche 3,90 Euro.
Die Punktevergabe für das Café Siebenundsechzig:
- Location = 4,0
- Service = 4,0
- Geschmack = 3,5
- Preis/Leistung = 5,0
Gesamtpunktzahl: 4,1 von 5 Punkten
Fotos: STUGGI.TV