An warmen Tagen: Wäre eine freiwillige Siesta für Geschäfte in Stuttgart sinnvoll?
Wer in Spanien am Nachmittag shoppen gehen möchte, steht meist vor verschlossenen Türen. Der Kreisverband der Stuttgarter Grünen schlägt vor, eine freiwillige „Siesta“ auch in Stuttgart einzuführen. An besonders warmen Tagen dürften die Geschäfte über den Mittag für einige Stunden schließen. Was halten die Menschen auf der Königstraße von der Idee?
Den Grünen ist die Freiwilligkeit für die Geschäfte wichtig
Im Juni hatte der Kreisverband der Stuttgarter Grünen eine ganze Liste von Maßnahmen für den Klimaschutz in der Landeshauptstadt vorgestellt (STUGGI.TV berichtete). So sollen an Hitzetagen die Geschäfte in Stuttgart über die heiße Mittags- und Nachmittagszeit freiwillig schließen. Die Betonung liegt auf „freiwillig“: Eine Verbots-Debatte wollen die Stuttgarter Grünen unter allen Umständen vermeiden. Dazu wollen sie in den Dialog mit Geschäften, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden gehen, um ein Modell für „hitzeintensive Tageszeiten“ zu erarbeiten.
Lohnt sich eine Siesta bei klimatisierten Geschäften?
Nicht alle sind von der Idee der „Stuttgarter Siesta“ begeistert. Ende Juni teilte der Stuttgarter FDP-Landtagsabgeordnete Friedrich Haag auf unsere Nachfrage mit: „Ich halte es für wichtig, die Händler selbst entscheiden zu lassen, ob sie entstehende Umsatzeinbußen in Kauf nehmen können und möchten“. In Stuttgart seien viele Einkaufsgeschäfte bereits „angenehm klimatisiert“. Eine verpflichtende Siesta nach dem spanischen Vorbild lehne er daher ab.
Foto: STUGGI.TV