Ein Schulfach für den Beruf: Was ein Barcamp bewirken kann

Viele Schulen hätten gerne mehr Demokratie in ihrem Alltag und wollen die ganze Schulgemeinschaft zu mehr Beteiligung und Engagement aufrufen. Der Weg dahin kann über ein Barcamp führen. Hier gibt es keine festgelegte Tagesordnung, jeder soll sich und sein Anliegen einbringen. Ein solches "Barcämp" hat nun auch die Landesregierung veranstaltet. Mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Kultusministerin Theresa Schopper, Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie diversen Schülern ging es um Berufliche Orientierung.

Barcamps als interaktive Chance des Miteinanders

Vor 15 Jahren wurde das Barcamp als eine Art „Unkonferenz“ in Kalifornien ins Leben gerufen. Heute gibt es dieses Format weltweit in allen möglichen Bereichen und erfährt zunehmend Beliebtheit – eben weil es mehr ist als ein festgelegtes Format. Es schafft Freiräume, eröffnet neue Wege, weckt Neugier, macht nicht nur Bedarfe und Bedürfnisse sichtbar, sondern steht auch für ein Zutrauen und die Übertragung der Verantwortung an alle Beteiligten. Eine Kultur des Miteinanders, die Schulen gut stehen würde. Vorgegeben ist beim Barcamp meist nur ein übergreifendes Thema. Alle Anwesenden handeln das Tagesprogramm erst am Tag selbst miteinander aus, indem sie eigene Ideen und Fragen einbringen, über die im Plenum abgestimmt wird. Den Rahmen dafür setzen mehrere Sessions, die zeitgleich in verschiedenen Räumen stattfinden. Jede teilnehmende Person kann frei entscheiden, an welcher Stelle, in welcher Art und wie lange sie sich beteiligen möchte.

Berufliche Orientierung als Basisthema

Eine gute Berufliche Orientierung ist der Landesregierung ein ganz besonderes Anliegen. Mit vielen Maßnahmen werden Schüler – also die Fachkräfte von morgen – deswegen in ihrer Berufswahlkompetenz gestärkt. Insbesondere mit dem Fach Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung (WBS) hat Baden-Württemberg als einziges Land an weiterführenden allgemein bildenden Schulen ein eigenes Schulfach für die Berufliche Orientierung erfolgreich etabliert. Im Staatsministerium in Stuttgart fand nun ein interaktives „Barcämp“, Schreibweise angelehnt an The Länd, mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Kultusministerin Theresa Schopper, Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie Schülern statt. Mit kooperierenden Betrieben wurden Best-Practice-Beispiele der Beruflichen Orientierung vorgestellt. So sollten auch weitere Impulse für die Stärkung der Beruflichen Orientierung an Schulen und der Lehrkräftefortbildung erarbeitet werden.

Foto: STUGGI.TV