Geht es nach der Veranstaltungsgesellschaft "In.Stuttgart", so soll die Schleyerhalle abgerissen werden und die Landeshauptstadt soll eine neue Multifunktionshalle bekommen. Stimmt der Gemeinderat zu, könnte bereits in drei Jahren Baubeginn sein. Für 2028 ist die Fertigstellung der neuen Halle geplant. Das Linksbündnis im Stadtrat möchte das Geld lieber in den Klimaschutz investieren. Die Grünen überlegen, ob sie für eine Sanierung der Schleyerhalle stimmen werden.
Die Stars kommen nicht mehr nach Stuttgart
In diesem Jahr wird die Hanns-Martin-Schleyer-Halle 40 Jahre alt. Doch der Zustand der Halle ist alles andere als präsentabel. Die Technik ist veraltet, die Akustik teils auf Kreisklasse-Niveau. Für Großkonzerte reicht die Kapazität längst nicht mehr aus. Deswegen will die „In.Stuttgart“ die Halle nun abreißen und dafür eine neue Multifunktionshalle bauen. Ausschlaggebend für die Pläne ist auch eine Untersuchung des Stuttgarter Sportamts, die bereits 2019 zu dem Ergebnis kam, dass die Schleyerhalle nicht mehr „dem internationalen Standard für Sportgroßveranstaltungen“ genügt. Stand heute bedeutet das: Stuttgart kommt als Spielort großer Sportveranstaltungen nicht mehr in Frage. Doch auch viele Topstars der Musikbranche machen seit Jahren einen Bogen um Stuttgart. Im Konzert der Großen taucht die Landeshauptstadt längst nicht mehr auf.
Linksbündnis kritisiert Neubaupläne
Gibt der Gemeinderat grünes Licht, so könnte bereits Anfang 2026 Baubeginn sein. Nicht bekannt sind allerdings bisher die potenziellen Baukosten, allerdings kursiert im Stuttgarter Rathaus ein Investitionsrahmen in Höhe von rund 250 Millionen Euro. Angesichts dieser Summe stellt das Linksbündnis im Rathaus den geforderten Neubau infrage. Hannes Rockenbauch, das Gesicht von „Die Fraktion“, fordert stattdessen, dass das Geld lieber in den Klimaschutz investiert werden soll. Die CDU und die SPD halten dagegen: Nachdem Frankfurt und München in große Multifunktionshallen investieren, müsse Stuttgart hier mitgehen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Es bleibt spannend, wie sich die Grünen bei einer Abstimmung verhalten werden. Nach den Informationen unseres Onlinesenders soll nur dann für den Neubau gestimmt werden, wenn dieser Energietechnisch auf die nächsten Jahrzehnte effizienter als eine Sanierung der alten Halle ist.
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