Muss die Stadt Stuttgart kleine Ladengeschäfte retten?
Schon in den Lockdownphasen während der Corona-Pandemie hatte der Einzelhandel in Stuttgart große Geschäftseinbußen zu verzeichnen. Mit der aktuellen Inflation und steigenden Energiekosten kommen die Ladengeschäfte schnell an die Belastungsgrenze. Das Linksbündnis im Rathaus fordert die Stadt daher nun auf, kleineren Ladengeschäften unter die Arme zu greifen und vor der Insolvenz zu bewahren.
Einzelhändler vor der Pleite
Ein Lockdown wie im vergangenen Winter ist momentan nicht in Sicht. Aufatmen können die Einzelhändler in Stuttgart trotzdem nicht. Noch immer sind die Folgen der Corona-Pandemie spürbar. Dazu kommen die aktuellen Krisen. In Zeiten galoppierender Inflation, insbesondere bei Lebensmitteln und steigenden Energiepreisen kommen Inhaber von kleinen Ladengeschäften innerhalb kürzester Zeit an die Belastungsgrenze und darüber hinaus. Geschäftsaufgaben und Insolvenzen sind die Folge, wie es vor kurzem die Obertürkheimer Bäckerei Bubeck getroffen hat, die zum Jahresende ihr Geschäft schließen muss. Das Linksbündnis im Stuttgarter Rathaus fordert deshalb nun schnelle Hilfe für die Ladengeschäfte in der Stadt.
City-Gipfel soll Einkaufsqualität sicherstellen
Die Stadt teilt dazu auf Anfrage mit: „Die Frage, ob eine Form von finanzieller Hilfe überhaupt gewährt werden darf, Bedarf im Vorfeld einer aufwendigen wettbewerbsrechtlichen Prüfung“. Diese werde gerade vorgenommen. Man habe mit dem City-Gipfel bereits ein Instrument eingeführt, das die Belebung und Absicherung der Einkaufsqualität in Stuttgart sicherstellen soll.
Linksbündnis fordert schnelle Hilfe
Die Nahversorgung in den Stadtteilen – insbesondere in den äußeren Stadtbezirken – ist ein zentraler Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge. Bei Hilfen könnte es sich um Zuschüsse für Mietkosten, Überbrückungskredite, vergünstigte Energie, Betriebskostenzuschüsse oder andere Hilfen handeln, die im Einklang mit dem EU-Wettbewerbsrecht stehen, meint das Linksbündnis. Die Fraktion fragt bei der Stadt nun konkret an, welche Instrumente im städtischen Werkzeugkoffer liegen, um kleine Geschäfte vor der Insolvenz zu retten.
Was tut die Stadt Stuttgart derzeit schon?
Laut der Stadt Stuttgart gebe es bereits ein Förderprogramm zur Wiederbelebung von Ladenlokalen, das den Einzelhandel stärken soll. Dienstleistungen und im Einzelfall auch die Gastronomie in besonders betroffenen Statdtteilzentren soll damit unterstützt werden. Mit dem Programm Nahversorgung seien darüber hinaus innerhalb der Verwaltung stadtteil- und quartiersbezogene Konzepte zur Erhaltung und Entwicklung für die wohnungsnahe Lebensmittelversorgung erarbeitet. „Die Programme wurden jeweils bei der Aufstellung des Doppelhaushalts berücksichtigt“, teilt die Stadt mit. Außerdem habe der Gemeinderat die Programme abgesegnet.
VIDEO: Wie attraktiv ist das Shopping in Stuttgart?
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Foto: STUGGI.TV