Zum Zocken ins Schloss Rosenstein? Mit Gaming-App „Nature World“ Naturkunde entdecken

Nach langem Ausharren ist es soweit: Die Stuttgarter Museen dürfen seit einigen Wochen wieder Besucher empfangen. Das Naturkundemuseum Stuttgart geht mit der interaktiven Gaming-App "Nature World" im Schloss Rosenstein an den Start. Darin kann Groß und Klein auf spielerische Weise die verschiedensten Ecken der Erde entdecken. Unsere Redakteurin hat das Game für euch getestet.
Interaktive Gaming-Welt „Nature World“
Eigentlich hätte das Projekt schon im Oktober 2020 starten sollen. Doch durch den langen Winter-Lockdown verzögerte sich die Öffnung der Museen. Das Naturkundemuseum startet im Schloss Rosenstein nun mit der interaktiven Gaming-App „Nature World“ in die Sommersaison. Dort kann man in einer fiktiven Gaming-Welt die verschiedenen Lebensräume der Erde entdecken. Ob während dem Museumsbesuch oder bei einem Spaziergang im Stuttgarter Rosensteinpark danach: Mit spielerischen Aufgaben vermittelt die App Naturkunde-Wissen aus den verschiedensten Ecken der Erde. Die Gaming-App ist im Google Play Store und App Store verfügbar.
Das erwartet euch in der „Nature World“
Öffnet man die App, betritt man einen virtuellen Raum, der der Aufteilung im Schloss Rosenstein nachempfunden ist. Jeder der sechs Räume ist – wie auch im echten Museum – einem Lebensraum zugeordnet: Von kalten Klimaten über die Savanne bis zum Meer. In jedem Raum gibt es passend dazu eine Einstiegsfrage zu einem dort lebenden Tier. Die Antwort darauf findet man im jeweiligen Raum versteckt. Ein weiteres Element erinnert an Pokemon Go: Sobald man die Frage richtig beantwortet hat, kann man dem Tier einen Namen zuordnen und es durch Mini-Games heranwachsen sehen. Zusätzlich begleiten einen niedliche Gaming-Charaktere mit interessanten Fakten und Hörgeschichten durch die Stationen im Schloss Rosenstein und im Rosensteinpark.

Gaming-App Nature World: Die Antworten auf die Rätselfragen findet man nur im Schloss Rosenstein. (Screenshot: Naturkundemuseum Stuttgart)
Ins Museum zum Zocken?
Nature World wurde in Kooperation mit der Hochschule der Medien entwickelt, um dem teils verstaubten Image von Museen entgegenzuwirken und den Besuchern die Chance zu geben, den Spaß an der Naturkunde wiederzuentdecken. „Die App unterstützt unser analoges Angebot im Museum digital und vermittelt das Wissen spielerisch. Sie wurde für alle Spielfreudigen mit Smartphone entwickelt“, erklärt Tobias Wilhelm vom Naturkundemuseum Stuttgart. Vor allem für Kinder von acht bis zehn Jahren soll sie ein Anreiz sein, mit den Eltern mal wieder das Museum zu besuchen und gemeinsam Spaß zu haben. „Wir setzen auf das Miteinander. ‚Komm, wir gehen ins Museum zum Zocken‘ klingt nun mal besser als ‚Komm, wir gehen ins Museum‘ „, sagt Wilhelm.

Nach dem Museumsbesuch lohnt sich ein Ausflug in den Rosensteinpark. Auch hier gibt es noch spannende Rätsel zu lösen. (Foto: Linda Pfister)
Das Fazit unserer Redakteurin: Nicht nur für Kinder spannend
Doch auch für Erwachsene ist das Game nicht ganz einfach. Ich habe in einigen Räumen schon mal einen zweiten oder dritten Anlauf gebraucht, um die Einstiegsfrage richtig zu beantworten. Man muss vor Ort schon ganz genau hingucken, um die richtige Lösung zu finden. Dadurch beschäftigt man sich deutlich intensiver damit als bei einem regulären Museumsbesuch. Mir persönlich hat der Besuch im Schloss Rosenstein mehr mitgegeben als jeder Museumsbesuch während der Schulzeit. Die Vielfältigkeit ist aber auch gleichzeitig die Gefahr: Zwischendurch habe ich mich dabei erwischt, wie ich minutenlang immer wieder das Mini-Game gestartet habe, um noch weiter zu kommen als beim letzten Mal. An dieser Stelle aber keine Panik: Die Mini-Games kann man auch noch zu Hause weiterspielen und so seine Tierchen wachsen sehen. Vor Ort sollte man sich eher auf die Ausstellung konzentrieren. Vor Ort findet man außerdem die ein oder andere beeindruckende Animation: Unter anderem werden echte Polarlichter am Himmel simuliert. Der kontinuierliche Spaß beim Spielen von Nature World ist nicht zu leugnen: Hat man einen Raum nicht entsperren können, will man wiederkommen. Und das lohnt sich allemal.
Fotos: Linda Pfister