Doch noch Hoffnung für Musik-AGs? Kultusministerium arbeitet an Hygienekonzepten

Nach der aktuellen Corona-Verordnung wird das Singen und Spielen von Blasinstrumenten in geschlossenen Räumen im kommenden Schuljahr nicht möglich sein. Lehrer, Schüler und Eltern äußerten heftige Kritik an dem AG-Verbot. Jetzt reagiert das Kultusministerium und prüft mögliche Hygienekonzepte, um musikalische Angebote in den Schulen möglich zu machen.

Durch Hygienekonzepte im Freien könnten Musik-AGs doch stattfinden

Das Kultusministerium reagierte am Mittwoch auf das geplante AG-Verbot an den Schulen in Baden-Württemberg. Aktuell würden Lösungen geprüft, mit denen das Singen und Musizieren mit Blasinstrumenten in AGs im kommenden Schuljahr doch noch möglich sein kann. Darunter könnten unter anderem Angebote im Freien oder mit Abstandsregelungen fallen. Nach aktuellem Planungsstand werden AG-Angebote mit Gesang und Blasinstrumenten für Schüler in Baden-Württemberg jedoch weiterhin verboten bleiben. Die Anzahl der Aerosole sei für die geschlossenen Klassenzimmer zu gefährlich. „Wir müssen weiterhin vorsichtig sein und schrittweise entlang des Infektionsgeschehens sowie neuer Erkenntnisse vorgehen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kultusministeriums.

Kritik von Eltern- und Lehrerseite

Betroffene Schulen und Musikvereine aus Baden-Württemberg sehen die aktuelle Planung des Kultusministeriums kritisch und betonten die Wichtigkeit kreativer außerschulischer Angebote an den Schulen. Schüler, Eltern und Lehrer in Baden-Württemberg bringen vor allem die Einschränkungen in der Entwicklung und Freizeit durch das Verbot zur Sprache und fordern die Erlaubnis von AG-Angeboten mit Hygienekonzepten in Kleingruppen. „Wir möchten gleich behandelt werden wie die Musikschulen, in denen das Singen weiterhin möglich ist“, sagt Stefanie Strobl von der Stuttgarter Initiative „Rettung der Arbeitsgemeinschaften“. Sollte das musikalische AG-Verbot tatsächlich kommen, würden im kommenden Schuljahr keine Musik-Freizeiten, Musicals und Konzerte stattfinden können. „Das wäre vor allem im Abschlussjahr sehr schade“, sagt Schüler Paul Laukmichel vom Vaihinger Fanny-Leicht-Gymnasium.

Foto: STUGGI.TV