Kaum eine Kneipe oder Tankstelle, kein Restaurant oder Schnellimbiss, Bücherei oder Möbelhaus kommt heute ohne diese vier Buchstaben aus: WLAN. Unsere Redakteurin Marlies Goes berichtet von ihrer persönliche Beziehung zum kabellosen Internet.
VON MARLIES GOES
Nur eine Mode?
Mit dem Handy zuhause auf Papas Internet-Flatrate zugreifen und unterwegs die öffentlichen WLAN-Angebote nutzen. Surfen ganz ohne Kabel – das ist schon sehr praktisch.
Das mit den „öffentlichen Netzen“ ist hierzulande allerdings noch nicht so wirklich ausgereift. Während das Recht auf freien Internetzugang in Estland sogar in der Verfassung verankert ist, scheint unser Land etwas hinterher zu hinken. Deutschland, wie wir es kennen und lieben: Bürokratisch und manchmal ein wenig langsam.
Das böse Internet
Die große Angst, die viele am drahtlosen Internet haben ist die Sicherheit. Was passiert mit meinen Daten, wenn die einfach so im Raum rumschwirren und nicht mehr im Kabel versteckt sind? Wer kann die alles sehen? Wer kann die Verbindung alles nutzen?
Fakt ist: Verwendet man eine verschlüsselte Verbindung, kann man von seinem WLAN guten Gewissens behaupten, es sei sicher. Allerdings: Was ist heutzutage schon sicher? Es ist auch möglich die Queen zu entführen, wenn man denn das Bedürfnis dazu hat. Wer die Facebook-Nachrichten an meine beste Freundin unbedingt lesen möchte, der schafft das auch, egal ob verschlüsselt oder nicht!
Ich denke, wir sollten aufhören zu versuchen unsere digitalen Daten zu kontrollieren, dazu ist es sowieso zu spät. Viel mehr sollten wir lernen, mit dieser neuen Welt zurechtzukommen. Wenn ich also nicht möchte, dass jemand außer mir ein bestimmtes Foto sieht, dann stelle ich das nicht ins Netz, egal in welcher Form!
Soooo laaangsaaaaaam…
Mal ganz ehrlich: Ich war noch nie in einem öffentlichen WLAN-Netz, das auch nur annähernd so schnell war, wie meine normalen mobilen Daten. In einer der Test-WLAN-S-Bahnen habe ich keine einzige Seite aufrufen können, bis ich wieder aussteigen musste! Wenn man schon überall kostenfreies WLAN zur Verfügung stellt, sollte das meiner Meinung nach auch schnell funktionieren.
Das sagt Stuttgart
Ein Drittel der Stuttgarter stimmen mir da zu; die Mehrheit sieht das weniger kritisch und freut sich einfach über das kostenlose Netz. Denn einem geschenkten Gaul… Einige der Abstimmenden halten das WLAN in der Bahn aber auch für völligen Schwachsinn.
Ob mit oder ohne WLAN: Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!
