Die Tage werden kürzer, die Jacken dicker: der Herbst ist im Anmarsch. Wem für lange, verregnete Abende noch der passende Lesestoff fehlt, der wird hier vielleicht fündig. Einen Krimi, einen Klassiker und eine Lovestory haben wir in den Buchtipps für euch.
VON MARLIES GOES
Der Krimi: Ein Mord von bessrer Qualität
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London im neunzehnten Jahrhundert. Bei undurchdringlichem Nebel wird eine Dame ermordet und nun liegt es an Benjamin Ross vom Scotland Yard herauszufinden, wer es war. Denn so wie es scheint, wurde die junge Tote stets von allen geliebt. Gemeinsam mit seiner Frau und dem Dienstmädchen der beiden kommt der Inspector auf die Spur von Flussgeistern, Prostituierten und dubiosen Predigern. |
Als dann nach und nach auch noch wichtige Zeugen des Falles tot aufgefunden werden, müssen sich die drei Ermittler beeilen…
Leicht zu lesen und durchgehend spannend: „Ein Mord von bessrer Qualität“ von Ann Granger ist vor allem für die Herbstmonate sehr zu empfehlen. Wenn draußen eh ein Sauwetter herrscht, kann man sich durchaus mal in eine Decke einwickeln und einen Ausflug ins neblige London von 1867 machen.
Der Klassiker: Big Brother is watching you
Menschen werden in ein Haus eingesperrt, rund um die Uhr gefilmt und ab und zu stellt eine verzerrte Stimme aus dem Off eine Aufgabe, die den Zuschauer vom Umschalten abhalten soll. Kennt man. Aber was verbirgt sich wirklich hinter dem Zitat „Big Brother is watching you“?
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London, 1984. Die Gesellschaft „Ozeaniens“ wird vom „Großen Bruder“ unterdrückt und überwacht. Nicht in echt, aber im Roman „1984“ von George Orwell. Wer nicht gerade zum Proletariat gehört, ist automatisch Mitglied der einzigen Partei. Die Welt ist gepflastert mit „Teleschirmen“, die Bildschirm, Lautsprecher, Kamera und Mikrophon in einem sind. |
Ununterbrochen wird der Bevölkerung eingetrichtert, was man zu tun und zu glauben hat. Und bei der kleinsten Gesichtsregung, die einen verräterischen Gedanken zur Ursache haben könnte, kann es schon mal sein, dass man urplötzlich aus der Stadt und aus sämtlichen Unterlagen verschwindet. Denn: „Der Große Bruder sieht dich“.
Auch wenn das Buch über 60 Jahre alt ist: Zeitgemäß ist es allemal. Man muss es ja nicht unbedingt analysieren und mit aktuellen oder vergangenen politischen Situationen vergleichen, aber zum Nachdenken regt es in jedem Fall an. Und wer am Anfang denkt „Da passiert ja gar nichts, da werden nur Dinge beschrieben“: Keine Sorge. Da passiert schon noch was.
Die Lovestory: Eine Handvoll Worte
In kuscheligen Herbststunden darf natürlich auch eine schöne Liebesgeschichte nicht fehlen. „Eine Handvoll Worte“ hat nicht nur eine schöne Story, sondern so viele unerwartete Wendungen, wie man sie selten in einem Buch findet. Wenn sich also euer Nebensitzer in der U-Bahn plötzlich zu euch umdreht und sagt „Haben Sie das gesehen? Er lebt also doch noch!“, dann könnt ihr ziemlich sicher sein, dass er gerade genau dieses Buch liest.
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Dabei fängt alles ganz harmlos an. Es geht um die junge Ellie Haworth, verliebt in einen verheirateten Mann und im Leben einfach nicht zu Potte kommend. Die schleppende Gegenwartsform macht es schwer, das Buch nicht einfach wegzulegen und Ellie Haworth sich selbst zu überlassen. Doch dann springt die Geschichte in die Vergangenheit und da wird die Sache schon spannender. |
Zwei unterschiedliche Geschichten in unterschiedlichen Zeiten, die anfangs null miteinander zu tun haben und sich immer weiter verstricken: Das ist einfach immer wieder cool. Also, wer eine schöne, aber trotzdem unglaublich spannende Geschichte lesen will: „Eine Handvoll Worte“ von Jojo Moyes. Und wenn ihr euch in der Bahn zu eurem Nachbarn umdrehen und sagen wollt: „Alter, der war die ganze Zeit voll in der Nähe!“, dann kann ich das wirklich verstehen.
Mit diesen Büchern könnt ihr auf jeden Fall nichts falsch machen. Wer noch mehr Tipps braucht: Hier geht’s zu unserem letzten Blog mit Büchertipps.
