Das Mineral-Bad Berg ist bei vielen Stuttgartern aufgrund seines nostalgischen Charmes und des natürlichen Mineralwassers sehr beliebt. Doch sind die hohen Kosten für die Modernisierung gerechtfertigt? Wir haben euch gefragt und alle Fakten zusammengestellt.
VON WIBKE KROLL
30 Millionen für die Sanierung des Bad Berg: Größenwahnsinnig oder notwendig?
Auch wenn das Bad inzwischen Kult ist und viele Stammgäste hat, sind 50% der Meinung, dass man das Geld für sinnvollere Zwecke hätte ausgeben können. 36% sind für ein modernes Wellness-Paradies und finden somit die Sanierungskosten angemessen. 14% sagen, dass man das Geld lieber in den Bau von neuen Bädern stecken sollte, als das marode Kultbad zu renovieren. Man beachte zudem, dass Stuttgart zwei weitere Mineral-Bäder zu bieten hat (MineralBad Cannstatt und DAS LEUZE).
Geschichte zum historischen Bad Berg
1856 eröffnete der königliche Hofgärtner Friedrich Neuner das Mineral-Bad Berg. Schon damals hatte das Bad ein gemauertes Schwimmbecken und gilt damit als ältestes Freibad in Stuttgart. Aus fünf Mineralquellen fließt jeden Tag natürliches Mineralwasser in die Innen- und Außenbecken des „Neuner“. Das Gute dabei ist, dass kein Chlor zur Reinigung verwendet werden muss oder das Wasser aufbereitet wird. Seit dem Jahr 2006 ist das Bad Berg im Besitz der Stadt Stuttgart.
Das Bad Berg heute
Bereits im Frühjahr 2013 wurden im Mineral-Bad Berg Renovierungsarbeiten vorgenommen. Dabei wurde die Bausubstanz geprüft und größere Schäden ausgebessert, die Kosten beliefen sich dabei auf 80.000 Euro. Ab dem Herbst 2015 sollen die Pläne für die komplette Modernisierung des Bades stehen.
Die Sanierungsarbeiten sollen dann im September 2016 beginnen und werden voraussichtlich zwei Jahre dauern. In diesem Zeitraum sollen die Becken saniert werden, zudem entstehen auf dem Gelände neue Wohnungen. Die Frage ist, ob sich die Investitionen lohnen und die 30 Millionen Euro von den Badegästen im Laufe der Jahre gedeckt werden können. Und ob sich nach den Sanierungen ein Investor finden lässt, um das Bad Berg zu einem Wellness-Paradies auszubauen, steht ebenfalls noch in den Sternen.
