Drastische Kürzungen bei Jugendlichen, Familien und Kultur?
Stuttgart steht gerade vor einer entscheidenden Phase: Der Gemeinderat bereitet die 2. Lesung zum Doppelhaushalt 2026/2027 vor. Kurz vor Weihnachten soll klar sein: Wo wird gespart — und wer bleibt auf der Strecke? Die wirtschaftliche Lage der Stadt hat sich in den letzten Monaten deutlich verschlechtert. Besonders bitter: Die Prognosen für die Gewerbesteuereinnahmen sind weiter gefallen.
Jugendhilfe & Soziales: Wackelt das Fundament der Unterstützung?
Für viele junge Menschen und Familien sind Angebote wie Jugendhäuser, soziale Betreuung, Schulsozialarbeit, Freizeit- und Beratungsangebote nicht „nice to have“ — sondern elementar. Doch aktuell wird besonders in diesem Bereich über Kürzungen diskutiert. Zumindest in Nettozahlen dürften die Kürzungen hier am deutlichsten zuschlagen. Mit der Mehrheit einer Haushaltskoalition aus Grünen und CDU könnten diese Einsparungen beschlossen werden. Die Jugendorganisation der CDU in Stuttgart (JU) sieht die Verantwortung für die Anliegen der jungen Generation einzustehen ganz klar bei sich, betont aber auch: „Insgesamt sind wir überzeugt, dass die Sparmaßnahmen im aktuellen Doppelhaushalt ausgewogen und grundsätzlich verträglich gestaltet wurden.“
Auch die mögliche Erhöhung der Kita-Gebühren ist für die JU ein „besonders sensibler Punkt.“ Dennoch unterstützt man mögliche Gebührenerhöhungen. „Auch wenn höhere Gebühren schmerzhaft sind, muss in der aktuellen Situation leider in allen Bereichen gespart werden. Wichtig ist dabei aber, dass die Belastung sozial ausgewogen bleibt,“ so die JU auf STUGGI.TV-Anfrage. Eine Anfrage an die Grüne Jugend blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Kultur & Bildung unter Feuer: Warum auch deine Lieblingsorte betroffen sein könnten
Nicht nur Sozial- und Jugendhilfe sind gefährdet: Auch Kultur, Bildung und soziale Teilhabe stehen auf dem Prüfstand. Laut aktuellen Berichten drohen im Kulturbereich ebenfalls besonders schmerzhafte Kürzungen. Das betrifft Theater, freie Szenen, Soziokultur und viele Angebote, bei denen junge Leute mitmischen — sei es Musik, Theater, Events oder kreative Projekte. Der Grund für die Krise: Alles hängt mit dem Geld zusammen. Sinkende Gewerbesteuereinnahmen bedeuten, dass der Stadt dringend Mittel fehlen. Und sollte der Haushalt nicht genehmigt werden könnten die Einschnitte sogar noch drastischer ausfallen. Das Problem: Sozial-, Jugend- und Kulturangebote funktionieren langfristig. Kurzfristige Kürzungen können langfristigen Schaden anrichten, der sich nicht so unmittelbar auswirkt wie erhöhte Parkgebühren oder Kürzungen bei vermeintlichen Prestigeprojekten.
Der Haushaltsbeschluss fällt am 19. Dezember 2025.
Der Haushaltsbeschluss fällt am 19. Dezember 2025. Bis dahin ist alles offen. Die Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger sich am Prozess zu beteiligen. So protestieren die Kulturschaffenden bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen die Kürzungen und eine Petition gegen den „Kahlschlag an unseren Kindern und Jugendlichen“ hat bereits über 8.000 Unterschriften gesammelt. Was davon sich in den Ergebnissen niederschlägt und ob sich die Haushaltskoalition von den Einwürfen aus anderen Fraktionen beeindrucken lässt, bleibt abzuwarten.
VIDEO: Empowerment-LAB: Wie Kunst Feminismus sichtbar macht
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Foto: STUGGI.TV (Archiv)














