Berliner Kult-Burgerladen in Stuttgart angekommen: Burgermeister im Food-Check
Das Restaurant: Vom Toilettenhäuschen zur Institution
Was 2006 als kleiner Imbiss in einem ehemaligen Toilettenhäuschen unter der U-Bahn-Station am Schlesischen Tor in Berlin-Kreuzberg begann, hat sich längst zu einer deutschlandweiten Institution entwickelt. Die neue Stuttgarter Filiale schien schon vor einem halben Jahr kurz vor der Eröffnung zu stehen, doch Verzögerungen bei der Betriebsgenehmigung verlängerten die Wartezeit. Es folgte ein Soft Opening, bei dem die Burger zunächst ausschließlich per Vorbestellung zur Abholung erhältlich waren, damit sich das neue Küchenteam erstmal gut einspielen konnte. Seit dem 27. November ist das Lokal nun aber offiziell geöffnet und wurde direkt von einem beachtlichen Ansturm begrüßt.
Die Location: Im Herzen des Rotebühlplatzes
Goldies, Burger King, Five Guys, McDonald’s und Smash FC: Rund um den Rotebühlplatz reiht sich mittlerweile ein Burgerladen an den nächsten. Klar, die Lage ist zentral und bestens angebunden, doch stellt sich unweigerlich die Frage: Braucht die Stuttgarter Innenstadt wirklich noch einen weiteren Burger-Spot? Und vor allem: Was hebt Burgermeister von etablierten Klassikern wie McDonald’s oder angesagten Hype-Läden wie Goldies ab? Das Lokal selbst ist modern und clean gestaltet, wirkt insgesamt jedoch wie ein typisches Fast-Food-Restaurant. Mit Bestellsäulen und vergleichsweise wenigen Sitzplätzen im Innenbereich ist es klar auf To-go-Gäste ausgerichtet. Wer dennoch einen Platz ergattert, fühlt sich beim Essen schnell etwas gehetzt, denn ständig stehen neue Gäste an und warten auf freie Tische. Vielleicht das aber auch am anhaltenden Eröffnungsandrang. Draußen gibt es zwar zusätzliche Sitzgelegenheiten, doch im Winter sind diese wenig attraktiv.
Hier findet ihr den Burgermeister Stuttgart:
Öffnungszeiten:
Sonntag bis Donnerstag von 11:00 bis 00:00 Uhr
Freitag und Samstag von 11:00 bis 05:00 Uhr
Die Auswahl: Kompakte Karte mit klarer Linie
Wir haben zwei Milkshakes probiert – Double Chocolate und Vanilla Cookie Crumble (je 5,30 €) – dazu einen Meisterburger (8,80 €, mit Bacon, karamellisierten Zwiebeln, Barbecue-Sauce und klassischem Burger-Belag) sowie den Waldmeister (7,70 €), den einzigen Veggie-Burger auf der Karte. Dieser kommt mit einem Veggie-Patty, gebratenen Champignons und dem üblichen Belag. Dazu gab es für uns noch Pommes (4,10 €). Neben der wirklich breiten Auswahl an Milkshakes gibt es natürlich auch klassische Getränke wie Cola oder Wasser. Insgesamt umfasst die Karte acht verschiedene Burger – allerdings eben nur eine vegetarische Option, was aus unserer Sicht ausbaufähig ist. Die Pommes gibt es auch überbacken, wahlweise mit Käse oder mit Bacon und Zwiebeln. Und wer danach noch etwas Süßes verträgt, findet mit einem der frisch gebackenen Cookies sicherlich einen passenden kleinen Nachtisch.
Der Service: Noch im Lernmodus
Schlangen, Lärm, hektisches Treiben und lange Wartezeiten – Schon beim Betreten des Lokals fällt auf, dass das Team noch nicht perfekt eingespielt ist. Nach einem kurzen Soft Opening und zwei Wochen Eröffnungsansturm ist das aber kaum verwunderlich. Generell hat man im Burgermeister ohnehin wenige direkte Berührungspunkte mit dem Personal. Wie bei McDonald’s oder Burger King wird die Bestellung über Touchscreens aufgegeben, anschließend an der Ausgabe abgeholt, sobald die Nummer aufgerufen wird, und nach dem Essen werden die Abfälle selbst entsorgt. Das Konzept ist klar auf To-go und kontaktlose Abläufe ausgelegt. Trotzdem sorgt das Team dafür, dass die Tische stets sauber bleiben. Wenn der große erste Ansturm nachlässt und sich die Abläufe noch besser einspielen, dürfte der Besuch im Burgermeister Stuttgart deutlich entspannter und ruhiger werden.
Der Geschmack: Eigene Herstellung überzeugt

Food-Check Burgermeister Stuttgart (Foto: StuggiTV)
Burgerbrötchen, Patties und Pommes aus eigener Herstellung – damit hebt sich Burgermeister laut eigenen Angaben von der Konkurrenz ab. Und tatsächlich: Man schmeckt den Unterschied, besonders im Vergleich zu McDonald’s oder Burger King. Das Essen ist durchweg sehr lecker, das saftige Veggie-Patty überzeugt geschmacklich voll. Auch die Fresh-Cut-Fries schmecken wie frisch geschnitten und frittiert – einzig beim Salz könnte etwas gespart werden. Ein besonderes Highlight sind die Milkshakes: süß, cremig und mit leckeren Stücken, genau so, wie man es sich wünscht. Alles in allem überzeugt der Burgermeister geschmacklich auf ganzer Linie.
Preis-Leistung: Qualität für einen fairen Preis
Ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Kette sind sicherlich die Preise: Einen klassischen Hamburger gibt es bereits ab 5,90 € – immer noch deutlich günstiger als bei Goldies oder Five Guys. Für den „Meister aller Klassen“ zahlt man jedoch fast 11 €, denn mehr Belag hat eben seinen Preis. Wir haben für unser Menü jeweils rund 17 € bezahlt und waren danach wirklich satt. Zwar liegen die Preise damit über denen von McDonald’s oder Burger King, aber man schmeckt den Unterschied deutlich. Wer sparen möchte, könnte zum Beispiel auf einen Milkshake verzichten.
Um noch einmal auf unsere Fragen vom Anfang zurückzukommen: Ja, Stuttgart kann gut einen weiteren Burger-Spot vertragen. Denn was Burgermeister von etablierten Klassikern wie McDonald’s oder angesagten Hype-Läden wie Goldies abhebt, ist die Kombination aus hoher Qualität, hausgemachten Zutaten und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Jetzt wird es ernst: Die Bewertung für den Burgermeister
- Location = 4/5
- Service = 3,5/5
- Geschmack = 4,5/5
- Preis/Leistung = 4/5
Gesamtpunktzahl: 16 von 20 Punkten
Foto: STUGGI.TV














