40 Jahre Mut, Freiheit, Neubeginn: Das Frauenhaus Esslingen feiert Jubiläum
Seit 40 Jahren bietet das Frauenhaus Esslingen FLINTA-Personen in Not Schutz und Unterstützung. Dieses Engagement muss gefeiert werden! Mitarbeiterinnen, Unterstützer*innen und zahlreiche Gäst*innen waren dabei.
Ein sicherer Ort seit vier Jahrzehnten
Das Frauenhaus Esslingen wurde 1985 gegründet, um Frauen und ihren Kindern in akuten Krisensituationen Schutz zu bieten. Heute ist es weit mehr als nur eine Unterkunft: Es ist Anlaufstelle, Beratungsstelle und Netzwerk zugleich. Die gesellschaftliche Aufmerksamkeit für häusliche Gewalt ist zwar gewachsen, doch die Nachfrage nach Hilfe steigt. Allein in Deutschland wird fast jeden zweiten Tag eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet – ein trauriger Beweis dafür, dass Gewalt gegen Frauen kein Randphänomen ist, sondern ein massives gesellschaftliches Problem.
Von Mut und Gegenwind
Zum 40-jährigen Jubiläum lud das Frauenhaus in die Osterfeldhalle Esslingen ein. Hier kamen auch die Gründerinnen des Frauenhauses zu Wort. Sie erzählten, wie schwer es war, in den 1980er-Jahren überhaupt Unterstützung zu finden. Sie erinnern sich, dass sie von vielen nicht ernst genommen wurden und der Kampf um Anerkennung schwer war. Trotzdem hielten sie an ihrer Vision fest, einen sicheren Ort für alle zu schaffen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Nur durch ihren Mut, ihr Durchsetzungsvermögen und ihre ehrenamtliche Arbeit ist das Frauenhaus in Esslingen schlussendlich zustande gekommen. Besonders ist, dass im Frauenhaus Esslingen auch Transfrauen ausdrücklich willkommen sind. Das ist in Deutschland noch immer nicht selbstverständlich, obwohl Gewalt gegen FLINTA-Personen (Frauen, Lesben, Inter-, Nicht-binäre-, Trans- und Agender-Menschen) viel zu oft Realität ist.
Jubiläum mit Lesung und Theater
Auf der Bühne trat der Jugendspielclub der Württembergischen Landesbühne auf, außerdem las die Rechtsanwältin und Autorin Asha Hedayati aus ihrem Buch „Die stille Gewalt“. Die Stimmung während des Jubiläums war sowohl feierlich, als auch nachdenklich. Die Gäst*innen zeigten sich beeindruckt vom Engagement der Mitarbeiterinnen, das oft im Verborgenen stattfindet. Das Jubiläum war deshalb nicht nur eine Feier, sondern auch ein Zeichen der Solidarität aller, die sich für Frauenrechte und Gewaltprävention einsetzen.
Fotos: STUGGI.TV














