ELF im Umbruch: Acht Teams kritisieren Liga-Führung – Stuttgart Surge hält sich raus
In der European League of Football (ELF) rumort es gewaltig. Acht Teams üben deutliche Kritik an der finanziellen Lage und Organisation der Liga. Wir haben bei der Stuttgart Surge nachgefragt, wie die Franchise zu den aktuellen Spannungen steht.
EFA kritisiert Liga-Strukturen
Die ELF steckt in einer Krise: Acht Franchises – darunter Top-Teams wie Rhein Fire, Frankfurt Galaxy und Vienna Vikings – haben sich zur European Football Alliance (EFA) zusammengeschlossen. Sie werfen der Ligaführung mangelnde Transparenz, eine schlechte Kommunikation und finanzielle Misswirtschaft vor. Zudem bemängeln die Teams, dass sie von der Ligaführung weitgehend allein gelassen werden und es an klarer Anleitung sowie konkreter Unterstützung fehlt. Auch sportlich wächst der Frust: Das Leistungsgefälle zwischen den Teams nimmt zu, und hohe Niederlagen wie 62:0 oder 54:2 häufen sich. Das schade der Glaubwürdigkeit der Liga und vertreibe langfristig Fans und Sponsoren. Die EFA zieht daraus Konsequenzen und hat sich bereits Namen sowie Schutzrechte gesichert. So könnte die Allianz in Zukunft eigene Events oder sogar eine eigene Liga an den Start bringen.
So äußert sich die Stuttgart Surge
Vor allem der amtierende Champion Rhein Fire macht Druck: Das Team droht damit, die ELF zu verlassen, wenn sich nichts ändert. Trotzdem signalisieren die Teams innerhalb der EFA Gesprächsbereitschaft. Ihnen gehe es vor allem um die Zukunft des europäischen Footballs. Die Gründung der Allianz ist dabei aber ein deutliches Signal: So wie bisher wollen die Teams nicht weitermachen. Die Stuttgart Surge hingegen hält sich bewusst zurück. Auf Anfrage erklärte die Franchise: „Wir konzentrieren uns zu 100 % auf die Saison 2025 und möchten uns vor allem auf den Sport fokussieren. Deshalb möchten wir uns zu den Medienmeldungen rund um die EFA nicht äußern.“
Reaktion der ELF
Die ELF selbst verteidigt ihre Arbeit: Seit 2020 habe die Liga viel aufgebaut und Football in Europa eine Bühne gegeben, die es so noch nicht gab. Gleichzeitig räumt die Liga ein, noch nicht in allen Bereichen perfekt zu sein. Man verstehe sich als wachsendes Start-up, das Prozesse stetig verbessern will. Kritik aus den Teams, etwa zu schlechter Kommunikation oder fehlender Unterstützung, sieht man in der Liga jedoch anders: Man sei im regelmäßigen Austausch mit allen Franchises, nehme Feedback ernst und wolle sich weiterentwickeln. Für die ELF bleibe das gemeinsame Ziel, Football in Europa langfristig erfolgreich und nachhaltig voranzubringen.
Wie geht es jetzt weiter?
Bis zum großen ELF-Finale am 7. September in Stuttgart bleibt offen, ob sich Liga und Franchises wieder annähern, oder ob die Spaltung weiter voranschreitet. Klar ist: Der europäische Football steht vor einer grundsätzlichen Richtungsentscheidung – ob er weiterhin unter zentraler Ligaführung wachsen soll oder ob neue, dezentralere Strukturen nötig sind.
Foto: STUGGI.TV














