Gehen die Platzverbote am Marienplatz und Feuersee in die Verlängerung?

David Luis Rau Veröffentlicht am 27. Juni 2021

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Werden auch für das kommende Wochenende Platzverbote für den Marienplatz und Feuersee ausgesprochen? Das werden Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) und Ordnungsbürgermeister Clemens Maier (Freie Wähler) kommende Woche im Dialog mit der Verwaltung besprechen. Für den gestrigen Samstagabend zieht die Stadt eine positive Bilanz. Bürgermeister Maier sagt: „Die Kommunikation hat deeskalierend gewirkt.“

„Stimmung ist nicht in Aggression umgeschlagen“

Die Platzverbote am Marienplatz und in den Bereichen rund um den Feuersee sollten eine Signalwirkung entfalten. Genau dieses Vorhaben ist aus Sicht der Landeshauptstadt aufgegangen. „Beruhigend ist, dass die Stimmung diesmal nicht in Aggression umgeschlagen ist“, sagt Ordnungsbürgermeister Clemens Maier. Nach bisherigen Erkenntnissen seien die beiden letzten Nächte weitgehend friedlich verlaufen. „Ich danke den Einsatzkräften der Polizei für die kluge Durchsetzung unserer Maßgaben und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des von uns beauftragten Dienstleisters für ihre sensible Ansprache der Feiernden. Dies hat deeskalierend gewirkt“, sagt Maier.

„Feiern ja, Exzesse nein“

Auch der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper zeigt sich erleichtert: „Nach den Vorkommnissen der vergangenen Wochen mussten und wollten wir agieren: Feiern ja, aber Exzesse, Rücksichtslosigkeit und Vermüllung nein.“ Am Freitag und Samstag hatte Nopper an den beiden Hotspots den städtischen Vollzugsdienst, Streetworker der mobilen Jugendarbeit sowie einen Sicherheitsdienst eingesetzt, um insbesondere gegen Ruhestörungen vorzugehen. Ab Mitternacht wurden beide Plätze gesperrt. Die Räumung durch die Polizei verlief weitgehend friedlich. Zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene hatten für die Platzsperre der Landeshauptstadt vor Ort kaum Verständnis. „Das ist eine Enttäuschung. Es gibt keine Möglichkeiten mehr für uns. Wo sollen wir hin?“, fragt beispielsweise die 18-jährige Sarina. Der Wunsch nach einem speziell für Jugendliche ausgewiesenen Ort zum Feiern im Außenbereich wurde geäußert (mehr dazu hier).

Bleibt es bei der Platzsperrung ab Mitternacht?

Spannend bleibt, ob die Landeshauptstadt die Platzsperre auch für das kommende Wochenende verhängt oder es bei einem vorerst einmaligen Signaleffekt belässt. Das weitere Vorgehen werde kommende Woche besprochen. Ordnungsbürgermeister Maier betont, die Aufenthaltsverbote nach Mitternacht seien „für den Moment richtig“ gewesen. Inwieweit dieser Ansatz weiter angemessen sei, bleibe abzuwarten. Zumindest die Anwohner rund um den Marienplatz freuten sich über eine vergleichsweise ruhige Nacht. Der Mülldienst hatte jedoch nicht weniger zu tun als sonst. Als sich der Marienplatz gegen Mitternacht leerte, war die weitgehende Vermüllung nicht zu übersehen.